Worauf gilt es bei der Einrichtung eines Kinderzimmers zu achten?

Die Einrichtung eines Kinderzimmers kann auch erfahrene Handwerker*innen vor ungeahnte Herausforderungen stellen. Ein paar der wichtigsten Tücken haben wir hier zusammengetragen, um einen groben Anhalt zu geben, was besonders wichtig ist. Bei der Planung des Kinderzimmers kann es helfen, wenn man sich zunächst einmal in dem Raum auf den Boden setzt und den Raum aus der Sicht des Kindes betrachtet. Von Bodenbelag bis Bett haben Wir hier unsere Erfahrungen gesammelt:

Sicherheit im Kinderzimmer

Sicherheit

Der wichtigste Punkt, da gibt es keine zweite Meinung, ist die Sicherheit des Raumes. Noch vor der Einrichtung mit Möbeln sollten alle Steckdosen mit Kindersicherungen versehen werden. Dafür gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Lösungen. Auf jeden Fall muss ein tödlicher Stromschlag, am besten gleich im ganzen Haus, verhütet werden. Die Lichtschalter sind in der Regel hoch genug angebracht. Falls nicht sollte bedacht werden, dass ein Kind einen flachen Gegenstand in die Schlitze des Schalter stecken könnte, oder Flüssigkeiten darüber kippen kann. Beim Rollo sollten die Kinder sich nicht die Finger einzwicken können.

 

Oft vergessen: Heizungsrohr und Heizungen

Kinder sind Entdecker und kommen auf verrückte Ideen. Wieso nicht den Heizstrahler mit einer Decke zudecken, damit er nicht friert? Oder die Decke über den Heizlüfter, oder Nachtspeicherofen legen, damit sie schön warm wird? Je nach Art der Heizung, muss sichergestellt sein, dass es nicht zum Brand kommen kann. Thermostate an Heizkörpern müssen fixiert werden, denn Kinder lieben es daran zu drehen.

 

Eine Fußbodenheizung ist am besten geeignet

Kinder als Babys liegen am Besten frei auf dem Boden oder Teppich. Damit sie ungehindert lernen können zu "Vierfüßlern" und zu Krabbeln. Allerdings erwärmt sich ein Raum von oben nach unten, weil warme Luft nach oben steigt und kalte Luft, auf Grund ihrer Dichte, absinkt. Im ungünstigsten Fall schaltet der Thermostat der Heizung auf ca. 1,2 Metern Höhe, die Heizung ab, wenn es dort beispielsweise 24°C hat. Auf 20 cm Höhe hat es aber vielleicht nur 16°C , was man als Erwachsener mit Socken oder Schuhen nicht wahrnimmt.

 

 

Die Fußbodenheizung hat den Vorteil, dass der Boden auf dem sich das Kind befindet ausreichend warm ist. Außerdem hat das Kind keine Möglichkeit mit dieser einen Brand zu erzeugen oder sich an einem Heizkörper zu verbrennen. Schokolade die auf einen Heizkörper gelegt wird, kann bei einer Fußbodenheizung keine kleine Katastrophe erzeugen und es gibt keine nackten Rohre, unter dem herkömmlichen Heizkörper, an denen sich zarte Kleinkinderhände verbrennen könnten.

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Wenn was passiert ist es zu spät..

Fußleisten und Bodenbelag

Der Bodenbelag sollte nicht zu teuer, auswechselbar und gut zu reinigen sein. Früher oder später passiert ein Unglück und es landet Saft auf dem Boden. Jedes Kind wird irgendwann, ohne Wissen der Eltern, an einen Stift kommen und den Boden bemalen und jedes Kind wird irgendwann mit einem harten Gegenstand darauf einhacken. Wer jetzt denkt "So ein Unsinn, ich erziehe mein Kind besser! ", wird eines Besseren belehrt werden. Kinder sind Forscher, die Alles mit Allem kombinieren. Zu guter Letzt darf man nicht vergessen, dass das Kinderzimmer sehr häufig umgestaltet wird. Ein Granitboden oder anderer Stein würde mit den Jahen zerkratzt und stark strapaziert werden. Spätestens wenn der Sohn mal mit 15 oder 16 seine erste Hantel aus Gusseisen auf den Boden fallen lässt, ist man froh, wenn es kein Steinboden war.

 

Bei den Fußleisten muss darauf geachtet werden, dass diese fest mit der Wand verbunden sind. Früher oder später kommt ein Kind auf die Idee daran zu ziehen. Schlecht ist es, wenn diese dann abgeht, noch schlechter, wenn dahinter Kabel oder Heizungsrohre verlegt sind und am unangenehmsten ist, wenn der oder die Zweijährige plötzlich eine 30cm lange Leiste herumschwenkt, aus der Nägel oder Schrauben herausragen.

 

Die Wände

Die Wände sollten gestrichen, nicht tapeziert sein, da Tapete mit der Zeit zerschlitzt, angemalt, aufgeweicht und abgezogen wird. Farblich empfiehlt sich bunt, eventuell auch mit Motiven wie ein Wald oder Strand. Statt einer herkömmlichen Tapete wäre spezieller abwaschbarer Wandbelag eine Option.

 

Die Beleuchtung

Bei der Wahl der Lampen gibt es nicht viel falsch zu machen. Diese sollte nicht blendend sein. Da Kinder ins direkte Licht blicken und Säuglinge in der Regel auf dem Rücken liegen empfiehlt sich eine dimmbare Deckenlampe, die auch bei voller Stärke nicht blendet, sondern das Licht gut im Raum verteilt. Eine Standlampe ist nicht geeignet, hier gibt es Gefahren durch Umfallen, Flüssigkeit, Strangulieren im Kabel oder zerschneiden des Kabels. Da Kinder gerne mal das Licht vergessen, oder am Lichtschalter spielen, empfiehlt sich eine Zeitschaltuhr oder ein Bewegungssensor, der die Beleuchtung nach Bedarf regelt.

Bei den Möbeln, die sowieso von den Kindern stark verschlissen werden, kann grundsätzlich viel Geld mit Second-Hand gespart werden. Es sollten keine Ecken und scharfe Kanten vorhanden sein. Absolutes Muss: Alle Möbel an der Wand fixieren, damit diese nicht auf ein Kind, welches sich daran hängen wird, umkippen können. Hier besteht tödliches Verletzungsrisiko. Es empfiehlt sich auf Kinderhöhe offene Regale zu verwenden, wo dann das Spielzeug gelagert wird. So kann der Nachwuchs eigenständig an das Spielzeug um dieses herauszuholen oder wieder aufzuräumen. Auch Stofftiere, Kissen und Decken können auf Kinderhöhe aufbewahrt werden. Kleidung, Vorlesebücher und Technik sollte weiter oben, am besten mit verriegelbaren Türen gesichert sein.

Für Babys kann man sich einen Wickeltisch in das Kinderzimmer stellen. Tolle Lösungen bieten Online-Shops wie Emil & Paula Kids. Hier werden ein kleiner Mülleimer, Windeln und Babypflegeprodukte aufbewahrt. Am besten steht der Wickeltisch vor einer Steckdose, damit ein Heizstrahler und besonders sanftes Licht für das Baby über dem Wickeltisch angebracht werden kann.

 

Kinder lieben Höhlen

Besonders gute Erfahrungen haben Eltern mit Hochbetten. Aus diesen kann man sehr viel herausholen. Eine gute Absicherung vor Unfällen ist wichtig.

Ein Hochbett kann mit einer Rutsche versehen werden, was ein absolutes Highlight für jedes Kind darstellt. Unter dem Hochbett lässt sich wahlweise Stauraum, ein zweites Bett oder eine Höhle realisieren. Fest verbaut oder aus Decken, welche am Bett herunterhängen, dient diese als Raum für Fantasie zum Spielen, als ruhiger Bereich zum Stillen für die Mutter oder als Vorleseort zum abendlichen Herunterkommen. Später kann hier ein Schreibtisch für Hausaufgaben untergebracht werden. Auch eine Hängematte oder Sitzkissen bieten sich für unter dem Hochbett an. Nicht zu unterschätzender Vorteil von Hochbetten: Sie sparen viel Platz. So viel, dass man sie als Smart-Furniture bezeichnen kann.

 

Als Material für sämtliche Möbel und einen Großteil der Spielzeuge empfiehlt sich Vollholz. Dieses ist leicht, robust, natürlich, umweltfreundlich, hat keine schädlichen Ausdünstungen und preiswert. Die Entsorgung oder Wiederverwendung von Holz ist unproblematisch. Im Fall von cleveren Stecksystemen sind Holzmöbel schnell abgebaut und bei einem Umzug leicht zu transportieren.

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